0 Das Auto von einem Profi lackieren lassen oder selbst

Lackiermeister in der Farbkammer

Das Auto von einem Profi lackieren lassen oder selbst lackieren

Die Komplettlackierung eines Kraftfahrzeugs ist enorm kostspielig. Wir zeigen in diesem Artikel, welche Varianten es gibt, das Kraftfahrzeug eigenständig zu lackieren und worauf man dabei achten muss.

Das Auto von einem Profi lackieren lassen oder selbst lackieren?

Was kostet eine Komplettlackierung?

Es sind einige Vorbereitungen notwendig, bevor man einen Personenkraftwagen komplett neu lackieren kann und diese sind wiederum sehr teuer. Dass das Kraftfahrzeug nach der Komplettlackierung aussieht, wie neu vom Band gelaufen, müssen zum Beispiel die Zierleisten, Stoßfänger, Scheinwerfer und Rückleuchten oder auch der Kühlergrill demontiert werden. Kratzer, Dellen und Roststellen sollte man vor dem Lackieren beheben und instandsetzen. Zusätzliche Vorbereitungen, wie das Abschleifen des vorhandenen Lacks und das Abkleben des Autos, sind sehr zeitaufwendig und kosten somit viel Geld. Die gesamten Vorbereitungsarbeiten verschlingen bei einer kompletten Autolackierung die meiste Zeit. Nur, wenn man das Auto professionell vorbereitet, kann sich auch das Ergebnis sehen lassen. Es werden mindestens zwei Lackschichten für die neue Lackierung benötigt, einmal die Farbschicht und anschließend die Klarlackschicht. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Komplettlackierung eines Kleinwagens auf mindestens 3000 bis 4.000 Euro. Für größere Kraftfahrzeuge kann das Lackieren auch schon mal 10.000 Euro und mehr betragen.

Bei einer professionellen -Lackierung kann man, wenn das Lackierunternehmen es erlaubt, durch die Vorbereitungen in Eigenregie eine Menge Geld sparen. Das bedeutet, sämtliche Instandsetzungsarbeiten, Abschleifen und Abkleben des gesamten Autos werden in Eigenregie durchgeführt und das Kraftfahrzeug anschließend zum Lackierer gebracht.

Kann man einen Pkw selbst lackieren?

Fachmann poliert lackiertes Fahrzeug

Im Hinblick auf die hohen Kosten für eine fachmännische Lackierung überlegen einige Menschen, ob es nicht eventuell preisgünstiger wäre, das Fahrzeug einfach selbst zu lackieren. Generell ist eine PKW-Lackierung in Eigenregie machbar. Das Ergebnis wird höchstwahrscheinlich aber nicht die Qualität einer Profi-Lackierung erreichen. Wer vor hat, sein Kraftfahrzeug selbst zu lackieren, hat hierzu 3 Möglichkeiten.

Den Pkw mit einer Rolle lackieren

Man kann ein Auto durchaus mit der Rolle lackieren, allerdings nur dann, wenn man das Auto nicht mehr verkaufen möchte. Wer in seinem Leben schon einmal eine Tür mit einer Rolle lackiert hat, der weiß, dass es so gut wie unmöglich ist, eine gleichmäßige und glänzende Oberfläche zu erzielen. Genauso ist das Ergebnis auch bei einer PKW-Lackierung mit der Rolle. Häufig erinnert die Lackoberfläche an eine Orangenhaut. Ebenso kann man Fahrzeuglacke nicht so ohne weiteres mit der Rolle verarbeiten. Man sollte dafür Lacke aus dem Baumarkt verwenden. Diese Lacke sind nämlich wesentlich weniger widerstandsfähig und weniger hart als Fahrzeuglacke. Das Lackieren eines Fahrzeuges mit der Rolle ist daher nur zu empfehlen, wenn durch den neuen Lacküberzug ein gewisser Schutz des Autos erreicht werden soll. Die Autolackierung mit der Rolle ist ziemlich preisgünstig und zudem recht zügig erledigt. Es werden zum Lackieren selbst nur Verdünnung, der Lack und eine Farbwanne mit Rolle benötigt.

Kann man ein Personenkraftwagen mit Spraydosen lackieren?

Wer sein Fahrzeug mit Spraydosen lackiert, kann in der Tat gute Ergebnisse erzielen. Hierzu sind aber einige Erfahrung im Umgang mit Lacksprays erforderlich. Diese Art der Fahrzeuglackierung ist im Grunde nur für das Beilackieren von beseitigten Roststellen, behobenen Mängeln oder für die Lackierung von einzelnen Fahrzeugteilen wie beispielsweise Türen oder Kotflügeln geeignet. Sollte das komplette Auto mit Spraydosen neu lackiert werden, dann müssen die selben Vorarbeiten erbracht werden wie bei einer Komplettlackierung durch einen Profi-Lackierer. Die Sprühbewegung wird bei einer Lackierung mit Spraydosen immer von oben nach unten durchgeführt – hierbei wird die Spraydose im Kreuzgang geführt. Achten Sie darauf, jede Spraydose vor dem Gebrauch, entsprechend den Herstellerangaben, ordentlich durchzuschütteln. Es werden werden etwa 12 bis 15 Spraydosen mit 400 ml Inhalt für einen Kleinwagen benötigt.

Mit der Farbspritzpistole ein Auto lackieren

Autoanstrich in der Kammer

Wer über einen geeigneten Arbeitsraum und die entsprechende Ausrüstung verfügt, der kann sein Kraftfahrzeug ebenso mit einer Farbspritzpistole wie ein Fachmann lackieren. Um ein ansehnliches Ergebnis zu erreichen, ist allerdings ein wenig Übung erforderlich. Wie bei der Autolackierung mit Spraydosen ist die Vorarbeit ausschlaggebend für das Ergebnis.

Was benötigt man um ein Pkw zu lackieren?

Equipment fuer Fahrzeuglackierung

Um ein KFZ zu lackieren, wird als erstes eine ausreichend große, trockene, zugfreie und möglichst saubere Halle oder Garage benötigt. Diese Bedingung sollte bei allen Lackier-Varianten – außer bei einer Lackierung mit der Rolle – in jedem Fall gegeben sein. Außerdem braucht man die folgenden Materialien:

  • Trocken- und Nass-Schleifpapier
  • Staubbindetücher
  • Silikonentferner
  • Klebeband und Abdeckpapier oder Abdeckfolie
  • Lack, Härter und Verdünnung

Trocken- und Nass-Schleifpapier

Man sollte den alten Lack von dem Kraftfahrzeug zuerst anschleifen oder komplett abschleifen, bevor man es neu lackiert. Wenn der alte Autolack ganz abgeschliffen werden soll, ist eine Schleifmaschine und Schleifpapier mit einer 80er bis 120er Körnung zu empfehlen. Um den Lack anzuschleifen, kann man für das Schleifen von Hand Nass-Schleifpapier mit einer 400er bis 600er Körnung verwenden. Wird der Lack aber mit einer Maschine angeschliffen, ist Schleifpapier mit einer Körnung von 240 bis 320 zu verwenden.

Staubbindetücher

Mit einem sogenannten Staubbindetuch werde nach dem Anschleifen die restlichen Staubreste von den zu lackierenden Flächen entfernt. Sie sind daher für eine Fahrzeuglackierung enorm wichtig. Bei der Lackierung mit der Rolle wird sie allerdings nicht benötigt. Da ist es ausreichend, die Flächen mit einem feuchten Tuch im Vorfeld abzuwischen.

Silikonentferner

Silikonentferner ist für eine Fahrzeuglackierung ebenso enorm wichtig. Mit einem Silikonentferner kann man Silikonreste, Fettrückstände und andere Verschmutzungen auf dem Äußeren des Fahrzeugs gut entfernen. Wenn die Flächen mit Silikonentferner gereinigt wurden, sollten die zu lackierenden Stellen nicht mehr mit bloßen Händen angefasst werden. Am besten sollte man beim Einsatz von Silikonentfernern immer Handschuhe tragen.

Klebeband und Abdeckpapier oder Abdeckfolie

Am Auto sollten – bevor mit einem Staubbindetuch und Silikonentferner gesäubert wird – sämtliche nicht zu lackierende Teile, Tür- und Haubenöffnungen mit Abdeckfolie oder Abdeckpapier und einem speziellen Klebeband abgeklebt werden. Man könnte beispielsweise Malerkrepp verwenden. Die bessere Wahl ist jedoch spezielles Abklebeband aus einem Fachhandel.

Außerdem braucht man zu diesen Materialien auch noch eine persönliche Schutzausrüstung. Hierzu gehören:

  • einen Ganzkörper-Lackieroverall
  • eine Schutzbrille
  • Handschuhe
  • eine Staubmaske für die Schleifarbeiten
  • eine Lackiermaske

Sollte das Fahrzeug mit der Farbspritzpistole lackiert werden, braucht man extra noch Rührstäbe, ein Lacksieb, Mischbecher sowie einen Messbecher zur Einstellung der Lack-Viskosität. Wenn man ausgebesserte Roststellen und Dellen überlackieren muss, ist im Vorfeld extra noch eine Grundierung für die Reparaturstellen erforderlich.

Was für eine Menge Lack benötigt man für einen Pkw?

Dies ist abhängig von der Größe des zu lackierenden Fahrzeugs. Für Kleinwägen wie einen VW Polo oder VW Lupo sollte mit zwei bis drei Litern Farblack und ebenso zwei bis drei Litern Klarlack plus Verdünnung und Härter gerechnet werden. Ungefähr jeweils 4 Liter Klarlack und Farblack werden für eine BMW 3er Limousine benötigt. Für einen VW Passat muss mit jeweils 5 Litern Farb- und Klarlack gerechnet werden. Die selbe Menge wird auch für einen Mercedes der E-Klasse oder 5er BMW benötigt.

Welche Farbe ist am einfachsten zu lackieren?

Fahrzeug in der Ofenkabine

Wenn man sein Fahrzeug selber lackieren möchte, dann sind definitiv helle Uni-Fahrzeuglacke ohne Metallic-Effekt wie beispielsweise Gelb oder Weiß am simpelsten zu lackieren. Etwas komplizierter, wegen der gleichmäßigen Deckung, sind dunklere Lacke wie beispielsweise Schwarz oder Blau. Ziemlich problematisch sind Metallic-Effekt-Lacke aufzutragen. Vor allem Silber ist ein schwierig anzuwendender Lack. Bei Silbermetallic sollte der Farbauftrag sehr exakt und gleichmäßig sein. Ansonsten zeigen sich ungewollte wolkenförmige Strukturen mit Farbschattierungen im Lack. Andere Metalliclacke sind aber auch nicht gerade einfacher zu lackieren.

Flip-Flop Lacke zählen zur Königsdisziplin und gelten als am schwierigsten. Um mit diesen Lacken eine optimale Fahrzeuglackierung zu erreichen, bedarf es einiges an Wissen und viel Übung im Umgang mit Farbspritzpistolen.

Weitere Fragen:

Was muss man bezahlen um Kleinteile zu lackieren?

Lackierung von Auto-Kleinteilen

Klarlack kostet zwischen 20 und 40 Euro, Basislack zwischen 70 und 150 Euro. Wenn ein extra Effektlack benutzt wird, verteuern sich die Materialkosten um 200 bis 500 Euro. Auch braucht man Silikonentferner, Schleifpapier, Handschuhe und Atemmasken.

Darf man im Freien lackieren?
Es ist erlaubt, im Freien zu lackieren, Lackwolken, die auf Nachbars Grundstück fliegen dagegen aber nicht!

Was kostet ein Lackierer?
Die vorhandene Lackierung wird auf Schadstellen, wie Dellen, Rost, Kratzer und Beschädigungen untersucht und vorbehandelt. Je nach Zustand des Fahrzeugs kann die Arbeitszeit bis zu 15 und 40 Stunden betragen. Hier ist demnach mit Kosten, je nach Stundensatz, von 1500 € bis 4000 € zu rechnen.

Was ist billiger Folie oder Lackieren?

Autoumhueller, der Vinylfolie oder Folie auf den Wagen legt

Eine Folierung am Fahrzeug ist eindeutig schneller und günstiger durchgeführt als eine Lackierung. Die Folie lässt sich im besten Falle ohne Schäden am Fahrzeug zu hinterlassen wieder ablösen.

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