Zahnimplantats

Infos über die Kosten eines Zahnimplantats

Falls ein Zahn und seine Wurzel fehlen, ist ein sogenanntes Zahnimplantat mit dem dazugehörigen Zahnersatz eine optimale Lösung um den Zahn zu ersetzen.

Infos über die Kosten eines Zahnimplantats

Was ist überhaupt ein Zahnimplantat?

Eine künstliche Zahnwurzel wird als Zahnimplantat bezeichnet. Das Implantat wird vom Zahnarzt operativ in den Kieferknochen eingesetz. Das Implantat trägt sozusagen den Zahnersatz (Implantatkörper) – also zum Beispiel eine Brücke, Krone oder herausnehmbaren Zahnersatz. Nicht nur einen Einzelzahn kann ein Zahnimplantat ersetzen, sondern – wenn notwendig – auch mehrere verlorene Zähne. Zahnimplantate gelten als ästhetische, stabile und funktionale Lösung, um verlorene Zähne optimal zu ersetzen. Der Zahnersatz ist im besten Falle nicht von den natürlichen Zähnen zu unterscheiden.

Implantate mit dem dazugehörigen Zahnersatz bedeuten für den Patienten nicht nur eine besser Lebensqualität, sondern sie sind auch aus medizinischer Sicht sehr vorteilhaft. Der Grund dafür: Zahnimplantate können einem Knochenschwund vorbeugen, indem sie die Kaukräfte direkt auf den Kieferknochen weiterleiten. Daher ist es entscheidend, mit dem Einsetzen eines Implantates, nicht allzu lange zu zögern, denn im schlimmsten Fall hat sich der Knochen eventuell schon soweit zurückgebildet, dass gesundheitliche Folgeschäden entstehen können.

Aus was besteht ein Zahnimplantat?

Implantate sind oft aus drei Komponenten aufgebaut. Dazu gehören der Implantatkörper, der Implantataufbau und die Implantatkrone.

Implantatkörper

Die Basis für ein Implantat bildet stets der Implantatkörper. Als „künstliche Zahnwurzel“ wird der Implantatkörper in den Kieferknochen operativ eingefügt. Der Implantatkörper hat meistens eine zylindrische Form, sie wird oft über ein Gewinde fest in den Kieferknochen verankert. Nach einer bestimmten Heilphase kann dann der Implantataufbau und die Implantatkrone eingesetzt werden.

Implantataufbau

Der Implantataufbau – auch unter den Namen Abutment bekannt – ist eine passgenaue Keramik- oder Titanverbindung, die als Zwischenglied zwischen der Implantatkrone und dem Implantatkörper dient. Auf beiden Seiten haben die sogenannten Abutments ein Anschlussteil. Auf diese Weise kann es einerseits mit dem Implantatkörper und andrerseits wiederum mit der Implantatkrone verschraubt werden.

Implantatkrone

Der Zahnersatz der auf dem Implantat befestigt ist, wird Implantatkrone genannt. Implantatkronen werden normalerweise von spezialisierten Zahntechnikern angefertigt. Die Befestigung des Implantats erfolgt über Verschraubungen und Fassungen (Implantatpfosten) und überwiegend mit Hilfe eines medizinischen Zements. Implantatkronen bestehen beispielsweise aus Titan oder aus Keramik. Es gibt aber auch Implantatkronen, die aus zwei Materialien bestehen. Vor allem die hochpreisigen Keramikkronen gelten als extra körperverträglich und können den natürlichen Zahn optimal nachbilden.

Zahnimplantat: Einteilung nach Typen

In der heutigen Zeit ist das Setzen eines Implantates ein Routineeingriff. Unterschiedliche Implantattypen ermöglichen, je nach Krankeitssituation, spezielle Lösungen für die Patienten. Der Durchmesser von Implantaten beträgt circa 3,3 bis 5 Millimeter. Die Länge kann mit eine Angabe von 8 bis 15 Millimetern beschrieben werden. Das letztendliche Maß hängt allerdings ganz von der individuellen Kieferbeschaffenheit und der Implantatsituation ab.

Implantate werden nach einteiligen und zweiteiligen Systemen unterschieden, aber auch nach ihrer Struktur (Nuten, Fugen, Perforationen), nach unterschiedlichen Materialien, Formen, Oberflächenbeschaffenheiten und Arten.

  • Unterteilung der Implantate nach der Form: konisch, blattförmig, stufenförmig, nadelförmig und zylindrisch
  • Unterteilung der Implantate nach dem Material: Keramik und Titan.
  • Unterteilung der Implantate nach der Oberflächenbeschaffenheit: mit Titan bestrahlt, verätzt oder sandgestrahlt
  • Unterteilung der Implantate nach Systemen: zweiteilige und einteilige Systeme
  • Unterteilung der Implantate nach Arten: von Mini-Implantaten über Schnell-Implantaten bis hin zu Kipp- und Interimsimplantaten

Implantat-Formen – Einteilung

Vor dem Einsetzen des Implantats in den Kieferknochen muss sich für die passende Form entschieden werden. Ein Kieferchirurg hat dabei eine umfangreiche Auswahl. Man unterscheidet beispielsweise:

  • Konische Implantate: wie Stufenzylinderimplantate oder Schraubenimplantate. Schraubenimplantate haben vorzuschneidende oder selbstschneidende Gewinde. Dadurch gewinnen auch sie eine gute Primärstabilität. Oft werden selbstschneidende Gewinde gewählt. Beim Eindrehen des Implantats wird dabei parallel das Gewinde in den Kieferknochen geschnitten.
  • Stufenförmige Implantate: entweder als Zylinder- oder als Schraubenimplantat.
  • Zylinderimplantate ohne Gewinde: Ihre Primärstabilität gewinnen sie durch die spezifische Pressanpassung, das heißt durch die Klemmwirkung des Implantats im Kieferknochen.

Der Großteil der heutigen Implantate weist eine Schraubenform auf. Unterschiede stellen sich nur noch in Länge, Breite und im Gewindeprofil dar. In der Vergangenheit kamen meistens Blattimplantate, Diskimplantate und auch Nadelimplantate zum Einsatz. Diese Formen werden aber inzwischen ganz selten eingesetzt.

Implantat-Material – Einteilung

Das Material von Zahnimplantaten sollte hohen Anforderungen gerecht werden, denn Implantate sollen so lange wie möglich im Körper verbleiben. Deswegen wählen Implantologen oft biokompatible Materialien mit hoher Festigkeit, die gut verträglich sind und fest mit dem umliegenden Gewebe und dem Knochen verwachsen. Normalerweise bestehen Zahnimplantate aus einer Titanlegierung oder reinem Titan, weil so keine abstoßenden oder allergischen Reaktionen auftreten. Genauso sind aber auch Keramikimplantate gut verträglich. Zudem punkten sie in Sachen Ästhetik mit ihrer weißen Farbe.

Heutzutage bestehen Zahnimplantate aus folgenden Materialien:

Titanimplantate: Titan wird für Zahnimplantate am häufigsten verwendet. Die Biokompatibilität von Reintitan ist sehr gut, vor allem kommt es weder zu Allergien, noch zu Unverträglichkeitsreaktionen. Titan kann dank seiner Oberflächenstruktur eine feste Verbindung mit dem Kieferknochen eingehen.

Keramikimplantate: Implantate aus Keramik (Zirkonoxid) weisen ebenso eine hohe Haltbarkeit auf. Die weiße Farbe des Materials wird zudem hohen ästhetischen Ansprüchen gerecht. Weil sie eine Ähnlichkeit mit der natürlichen Zahnsubstanz haben, sind Keramikimplantate eine hochwertige metallfreie Alternative. Aufgrund ihrer sehr guten Verträglichkeit eignen sie sich auch für Allergiker.

Der Implantologe kann aufgrund seiner Erfahrung am besten einschätzen, welches Material jeweils am geeignetsten ist.

Implantat-Oberflächenbeschaffenheit – Einteilung

Die Oberfläche des Implantats (Außenfläche des Implantatkörpers) ist direkt verbunden mit dem Körpergewebe und hat daher Einfluss auf Stabilität, Einheilung und auf die Haltbarkeit. Eine optimale Implantatoberfläche kann biologische Reaktionen zwischen Kieferknochen und Implantat sowohl bei Keramikimplantaten als auch bei Titanimplantaten optimieren. So kann beispielsweise eine frühzeitige Belastung des Implantats erreicht werden. Eine aufgeraute Oberfläche hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen.

Die Implantats Oberflächenbeschaffenheiten stellt sich heute oft so dar:

  • mit Titan bestrahlt
  • sandgestrahlt
  • verätzt

Implantat-Systeme – Einteilung

Zwischen zwei Implantatsystemen wird unterschieden: dem einteiligen und dem zweiteiligen System. Das zwei- oder auch mehrteilige Implantatsystem hat sich mittlerweile gegenüber dem einteiligen durchgesetzt.

Einteiliges Implantatsystem

Dieses System, wie der Name schon sagt, besteht aus nur einem Teil. Wegen seines kleinen Durchmessers findet es meistens Einsatz in kleinen Zahnlücken. Da der Implantatkopf nach dem Einsetzen aus der Schleimhaut herausragt, kommt es jedoch mitunter während der Einheilphase zu Komplikationen.

Zweiteiliges Implantatsystem

Bei diesem System wird ein Implantat in den Kieferknochen eingesetzt. Die Implantatschraube wird nach dem Einfügen in den Knochen mit einer Abdeckscheibe verschlossen und anschliessend durch das Zahnfleisch bedeckt. Das Zahnimplantat hat so die Möglichkeit besser abzuheilen. Im Anschluss werden darauf der Implantathals und die Implantatkrone, zum Beispiel eine Vollkeramikkrone, aufgeschraubt. Es ist auch ein Vorteil dieser zweiteiligen Variante, dass Winkel und Form des Implantataufbaus später gewählt werden können. So lässt sich der Zahnersatz optimal in die Zahnreihe einfügen. Zudem verhindern die miteinander verschraubten Implantat-Teile weitgehend, dass es während der Einheilzeit zu einer Belastung des Implantats kommt.

Implantat-Arten – Einteilung

Es gibt ein breites Angebot an Implantaten für die unterschiedlichen anatomischen Gegebenheiten im Kiefer von Patienten. Bei den gängigsten Implantaten kann der Kieferchirurg zwischen zahlreichen Größen und Arten wählen. Manche sind für die Sofortversorgung bestimmt, andere werden bei geringem Knochenstatus oder geringer Knochendichte bevorzugt, wiederum andere sind für spezielle Bereiche im Kiefer vorgesehen.

Übersicht Implantat-Arten:

Schnell-Implantate: Sie werden sofort nach der Entfernung des Zahns in den Kieferknochen eingefügt und mit Zahnersatz ausgestattet. Nur in einer Sitzung erfolgen die Arbeitsschritte. Hierbei ist es wichtig, eine äußerst genaue Planung mit digitaler Vermessung des Kiefers und fertig präpariertem Aufbau und Zahnersatz durchzuführen. Diese Variante ist vor allem bei ausreichendem Knochenangebot und bei gegebener Primär-Stabilität des Schnell-Implantates vorzuziehen.

Schmal-Implantate: Im Frontzahnbereich finden diese kleinen Zahnimplantate Einsatz. Sie sind sehr fein und werden bei horizontalem Rückgang des Kieferknochens, bei Vollprothesen und anderen komplizierten Zahnersatzbehandlungen eingesetzt. Die auch als durchmesserreduzierte Implantate bezeichneten Modelle haben sich vor allem bei der Einzelzahnversorgung von extrem schmalen Lücken im Oberkiefer bewährt. Sie werden meistens auch alternativ zu einer kieferorthopädischen Versorgung mit einer Zahnspange eingesetzt.

Mini-Implantate: Sie finden insbesondere beim Einsatz von Brücken und Vollprothesen sowie als Interimszahnersatz Verwendung, genauso aber auch in der Kieferorthopädie. Die einteilig aufgebauten Implantate haben einen kleineren Durchmesser als herkömmliche Modelle. Sie werden in den Kieferknochen geschraubt, wobei ein kleiner Bereich oberhalb der Mundschleimhaut zur Verankerung der Prothese frei bleibt. Mini-Implantate schließen schmale Zahnlücken optimal und werden auch im Rahmen der Sofortbelastung von Implantaten bei geringen Knochenangebot eingesetzt.

Ultrakurze Implantate: Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn schwierige anatomische Verhältnisse eine bessere Lastenverteilung erfordern. Die sehr kurzen Implantate haben einen großen Durchmesser und sind damit gut geeignet, wenn beispielsweise im Seitenzahnbereich von Ober- oder Unterkiefer nur noch wenig Knochen vorhanden ist. Dazu kommt es unter anderem meistens nach einer länger zurückliegenden Zahnextraktion und Nichtversorgung mit Zahnimplantaten.

Kipp-Implantate: Diese abgeschrägten schmalen Implantate wählen Kieferchirurgen dann, wenn nur noch wenig Knochenangebot vorhanden ist. Ein Vorteil von Kipp-Implantaten ist insbesondere die Vermeidung eines Knochenaufbaus.

Konische Implantate: Oft werden diese Implantate als Schraubenimplantate eingesetzt. Sie kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn nur noch ein geringes Knochenangebot im Oberkiefer da ist und auch bei geringer Knochendichte.

Interimsimplantate: Sie sind eine provisorische Lösung. Die extrem dünnen Zahnimplantate dienen als Übergang zur Sofortversorgung – während der Einheilphase des endgültigen Implantats. Interimsimplantate lassen sich leicht einsetzen und genauso leicht wieder entfernen.

Zygoma-Implantate: Diese fünf Zentimeter langen Implantate werden in einem Winkel von 45 Grad im Jochbein verankert. Durch seine extra dichte Knochenstruktur bietet dieses beste Voraussetzungen für den Halt des Zygoma-Implantats. Es wird dann eingesetzt, wenn die Verwendung herkömmlicher Implantate kaum Erfolg verspricht. Zum Beispiel, wenn der Oberkieferknochen deutlichen Knochenschwund aufweist und eine Knochentransplantation nicht gewünscht oder nicht mehr möglich.

Wann kommen Zahnimplantate zum Einsatz?

Zahnimplantate

Zahnloser Kiefer: Beim zahnlosen Oberkiefer kann in den meisten Fällen mit einer Totalprothese ein Saugeffekt erzielt werden, der beschränkt gute Stabilität gewährleistet. Je mehr sich der Kieferknochen im Laufe der Jahre zurückbildet, desto komplizierter wird es allerdings, diesen Halt sicherzustellen. In solchen Situationen sind Implantate die optimale Alternative für mehr Sicherheit und Stabilität.

Beim Unterkiefer lässt sich mit einer Totalprothese, anatomisch bedingt, kein vergleichbarer Halt wie im Oberkiefer erreichen. Dies gilt insbesonders bei fortgeschrittenem Knochenabbau, der sich im zahnlosen Unterkiefer sehr zügig entwickelt. Implantate stellen hiermit vor allem im zahnlosen Unterkiefer die perfekte Lösung für festsitzenden Zahnersatz dar und verhindern zugleich den weiteren Rückgang des Kieferknochens.

Schaltlücken: Eine Schaltlücke bezeichnet das Fehlen eines oder gleich mehrerer Zähne innerhalb einer Zahnreihe in der Zahnbogenform. Ob die Lücke mit einem Implantat oder einer festsitzenden Brücke versorgt wird, ist von der Größe der Lücke und vom Restzahnbestand abhängig.

Freiendsituation: Bei einer Freiendsituation ist die Zahnreihe durch Zahnverlust ein- oder beidseitig verkürzt und kann ohne Implantatversorgung ganz einfach durch einen herausnehmbaren Zahnersatz versorgt werden.

Einzelzahnersatz: Für den Einzelzahnersatz ist sowohl eine Implantatversorgung also auch eine festsitzende Brücke, im Frontzahnbereich ggf. auch eine Klebebrücke, denkbar. Das Implantat hat den Vorteil, dass die benachbarten Zähne dieser Lücke nicht beschliffen werden müssen, um sie mit einer Brücke zu schließen. Das Implantat schont also die Zahnhartsubstanz. Außerdem halten Implantate den Knochenschwund an der Stelle des fehlenden Zahns auf. Somit bleibt der Kieferknochen erhalten.

Nichtanlage von Zähnen

Ungefähr jeder dritte Erwachsene ist von der Nichtanlage von Zähnen betroffen. Dabei fehlen einer oder mehrere der bleibenden 32 Zähne. Gelegentlich kommt es auch vor, dass ein oder mehrere Weisheitszähne fehlen. Eine Nichtanlage von Zähnen kann unterschiedliche Gründe haben. Eine Entwicklungsstörung, ein genetischer Erbdefekt, das Down-Syndrom oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten können eine Nichtanlage verursachen. Die entstehende Zahnlücke muss geschlossen werden, damit die Nachbarzähne bzw. der gegenüberliegende Zahn nicht hineinwachsen. Denn dies könnte eine Störung des Zusammenbisses zur Folge haben (Okklusionsstörung). Außerdem ist ein Lückenschluss allein schon aus ästhetischen Gründen ratsam. Um die Nichtanlage zu behandeln, können neben Zahnbrücken auch Implantate in die Zahnlücke eingefügt werden. Auf ihnen wird dann eine neue Zahnkrone platziert. Die Implantate sitzen direkt im Kieferknochen und brauchen daher keine Befestigung an den Nachbarzähnen wie Brücken. Sie sind deshalb substanzschonend.  

Was erwartet mich vor der Implantation?

Implantation

Vorbesprechung beim Zahnarzt: Bevor die Planung der Implantation beginnt, führt der behandelnde Arzt ein ausführliches Aufklärungsgespräch. Der Inhalt dieses Gesprächs ist die Art der prothetischen Versorgung und die Besprechung der nötigen Anzahl an Implantaten. Für einzelne Zähne braucht man nur eines, für eine Prothese sind aber mehrere nötig. 

Voruntersuchung: Die Rahmenbedingungen für den Knochenaufbau werden bei der Voruntersuchung gecheckt.

Der behandelnde Zahnarzt sollte sicherstellen, ob Sie Entzündungen haben, ausreichend Knochen für das Implantat vorhanden ist und Sie für den chirurgischen Eingriff fit sind. Ist der Kiefer entzündet, muss die Entzündung als erstes behandelt werden. Ist nicht ausreichend Knochen vorhanden, kann ein Knochenaufbau durchgeführt werden. 

Planung des Implantats: Es wird ein Heil- und Kostenplan erstellt, der Ihnen einen Kostenüberblick für das Implantat gibt. Für die Behandlung mit Zahnimplantaten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen keine Kosten. Sie bezuschussen nur den implantatgetragenen Zahnersatz. Den Festzuschuss erhalten Patienten also nur für die entsprechende Regelversorgung mit Zahnersatz.

Der Behandlungsablauf einer Zahnimplantation

Zahnimplantation

Betäubung: Die Operationsstelle im Kiefer wird vor dem Eingriff mit einer Spritze örtlich betäubt, so dass der Patient nichts mehr spürt. In einigen Fällen kommt auch eine Vollnarkose oder ein Dämmerschlaf (Sedierung) zum Einsatz. Der Arzt bespricht die Art der Betäubung vor der Operation ausführlich mit dem Patienten. 

Operation – Das Setzen der Implantate: Wenn die Betäubung anfängt zu wirkt und der Patient nichts mehr spürt, wird die Mundschleimhaut über dem Kieferknochen mit einem minimalen Schnitt geöffnet. Somit wird der Kieferknochen freigelegt, so dass er sichtbar wird. Der Arzt setzt eine Bohrschablone an und bohrt das Implantatbett (Stelle, in die das Implantat eingeschraubt wird) in den Kieferknochen. Der Patient spürt bei der Behandlung keinerlei Schmerzen, sondern nur das Vibrieren des Bohrers. Nach dem Bohren werden die künstlichen Zahnwurzeln in den Kieferknochen eingeschraubt. Für die geschlossene Einheilung werden sie mit einem Deckel versehen.

Die Dauer der Operation lässt sich nicht pauschal angeben. Je nach Zustand des Knochens und Anzahl der Implantate kann die gesamte Prozedur 20 Minuten bis hinzu einigen Stunden dauern.

Der Wundverschluss: Die Art des Wundverschlusses richtet sich danach, ob eine geschlossene oder eine offene Einheilung vorgesehen ist.

Eine geschlossene Einheilung liegt vor, wenn nach dem Einsetzen des Implantats das Zahnfleisch darüber wieder vernäht wird. So kann das Implantat – vor äußeren Einflüssen geschützt – gut in den Knochen einheilen. Das Implantat muss allerdings nach der Einheilung durch einen kleinen Schnitt (durch einen Laser oder eine Stanze) freigelegt werden (zweiphasiges Vorgehen). Erst dann können Patienten Ihren endgültigen Zahnersatz erhalten. 

Bei der offenen Einheilung werden Implantate mit möglichst glattem Hals verwendet, der durch das Zahnfleisch hindurch in die Mundhöhle reicht. Schon innerhalb der Heilungsphase besteht also Kontakt zwischen der eingepflanzten Wurzel und der Mundhöhle (einphasiges Vorgehen). Der fehlende Zahn wird vorübergehend mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt.

Einheilung: Das Implantat sollte etwa 3 Monate in den Knochen einheilen und darf in dieser Zeit nicht belastet werden.

Patienten dürfen direkt nach der Implantation:

  • keinen Kaffee trinken
  • sich keiner Anstrengung aussetzen

Sehr gründliche desinfizierende Spülungen und Mundhygiene verhindern eine Wundinfektion. Einige Patienten bekommen ein Antibiotikum, um einer Entzündung vorzubeugen. Es sind regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt wahrzunehmen, damit das Implantat keine Probleme verursacht.

Die Freilegung – Einbringen des Zahnersatzes: Beim dem zweiphasigen Vorgehen wird das Implantat erst in einem zweiten Eingriff, nach der sogenannten Einheilungsphase, freigelegt. Wenn auch diese Phase abgeschlossen ist, fängt die schrittweise prothetische Versorgung (Abdrucknahme, Einpassung, endgültige Eingliederung des Zahnersatzes) an.

Beim einphasigen Vorgehen schaut das Implantat schon während der Einheilung aus dem Zahnfleisch heraus. Somit ist es machbar, den Zahnersatz früher einzugliedern.

Schmerzfreie Implantatbehandlung

Einige Patienten vermeiden eine Implantatbehandlung, weil Sie Angst vor der schmerzhaften Operation haben. Doch die Behandlung kann heutzutage mit modernen Anästhesieverfahren stress- und schmerzfrei ausgeführt werden. Wer eine extreme Angst vor Zahnbehandlungen hat, der kann mit extra Maßnahmen wie einer Vollnarkose oder Sedierung eine besonders entspannte Implantatversorgung erhalten. Die unterschiedlichen Verfahren einer schmerzfreien Implantatbehandlung:

Lokalanästhesie

Bei der Lokalanästhesie – im Sprachgebrauch auch als „örtliche Betäubung“ bekannt – wird durch eine Injektion das Operationsgebiet betäubt, so dass weder Berührung noch Schmerz während der Implantat-Operation gespürt werden.

Orale Sedierung

Bei der oralen Sedierung wirken die sogenannte Sedativa auf das Gehirn und haben eine beruhigende Wirkung. Die orale Sedierung macht schläfrig und hat den Effekt, dass man sich oftmals noch nicht einmal an die eigentliche Behandlung erinnern kann. Wegen der Benommenheit sollte der Patient nach der Behandlung jedoch noch einige Zeit betreut und beobachtet werden.

Sedierung mit Lachgas

Das über eine Maske eingeatmete Lachgas wirkt entspannend und angstlösend. Nach der Behandlung ist man zügig wieder fit. Die Sedierung mit Lachgas ist in den USA schon sehr verbreitet – in Deutschland bieten inzwischen auch immer mehr Zahnarztpraxen diese Lachgas-Methode an.

Vollnarkose

Bei Implantatbehandlungen für Angstpatienten bietet sich die Vollnarkose an. Dafür erfordert die Vollnarkose immer eine Beatmung. Deswegen ist diese Methode sehr teuer.

Die Übersicht zeigt – es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine schmerzfreie Implantatbehandlung zu bekommen. Je nach Schmerzempfinden und Angst hat der Patient die Wahl zwischen einer Vollnarkose, einer Sedierung oder einer örtlichen Betäubungen.

Zahnimplantate reinigen und pflegen

Zahnimplantate reinigen

Gründliche Zahnpflege ist ausschlaggebend, um die Mundgesundheit zu unterstützen. Bei Implantaten ist sie sogar noch wichtiger, denn im Gegensatz zu einem natürlichen Zahn sitzt ein Zahnimplantat lockerer im Zahnfleisch. Deswegen haben Bakterien leichtes Spiel, können zügiger in die Zwischenräume eindringen und sich dort einnisten. Dadurch entsteht ein höheres Infektions- und Entzündungsrisiko, was in der Folge das Implantat lockern und den kompletten Zahnhalteapparat angreifen könnte. Bei der Pflege ist es ratsam, besonders die Stellen zwischen dem Zahnfleisch und dem Implantat zu reinigen. Hierfür bieten sich, wie bei natürlichen Zähnen auch, elektrische Zahnbürsten und Handzahnbürsten an. Da das Zahnfleisch im Bereich des Implantats oft sensibler ist, sollten Sie weiche Borsten benutzen. Zahnzwischenräume sollten mit einer Zahnzwischenraumbürste oder Zahnseide gereinigt werden. Bei der Zahnpasta ist eine herkömmliche Zahncreme mit Fluoridanteil und geringen Schleifpartikeln die richtige Wahl. Außerdem gibt es noch spezielle Gels zur Implantatreinigung. Um die Pflege optimal zu machen, empfiehlt sich die Verwendung eines Zungenreinigers und einer antibakteriellen Mundspülung.

Zum langfristigen Erhalt des Zahnimplantats ist der beste Weg die professionelle Zahnreinigung – mindestens zweimal im Jahr. Nur so können eventuelle Beläge gründlich entfernt und Entzündungsherden vorgebeugt werden. Bei der professionellen Zahnreinigung inklusive Implantatprophylaxe werden folgende Schritte vom Arzt durchgeführt:

  1. Kontrolle des Zahnimplantats und des restlichen Mundraums
  2. Plaque- und Zahnsteinentfernung mit Ultraschallinstrumenten
  3. Säuberung der Zahnfleischtaschen mit Luft- und Wassertechnik
  4. Chlorhexidin-Spülung zur Minimierung der Bakterien
  5. Politur der Zähne, um neuen Ablagerungen vorzubeugen

Die Vor- und Nachteile von Zahnimplantaten

Vorteile von Zahnimplantaten

Zahnimplantate ähneln optisch nicht nur den natürlichen Zähnen, sie bieten auch einen guten Schutz vor dem Abbau des Kieferknochens. Zudem ermöglichen Implantate das Schließen von Zahnlücken ohne das Abschleifen der anderen, natürlichen Zähne. Implantate können genauso auch größere Zahnlücken füllen, die mit normalen Brücken nicht überbrückt werden können. Sogar bei einem komplett zahnlosen Kiefer können mit Hilfe von Implantaten große Behandlungserfolge erzielt werden. Nicht zuletzt zeichnen sich Implantate auch durch ihre extreme Langlebigkeit aus.

Nachteile von Zahnimplantaten

Bei nicht ausreichender Mundhygiene kann sich eine Periimplantitis bilden. Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung im Umfeld des Implantats. Zuerst ist nur der Zahnfleischsaum betroffen, im späteren Verlauf sind dann auch der Zahnhalteapparat und die Kieferknochen von der Periimplantitis befallen. Falls die Periimplantitis nicht professionell behandelt wird, droht der Verlust des Implantats.

Noch ein weiterer Nachteil sind die sehr hohen Kosten einer Implanatatversorgung. Je nach Material und Aufwand kann die Behandlung schnell mal über 1.000 Euro kosten.

Kosten eines Zahnimplantats

Kosten eines Zahnimplantats

Eine Implantatbehandlung mit Knochenaufbau kann einige 1000 Euro kosten.

Zahnimplantate: Unterschiede bei den Eigenleistungen

Mit welchen Kosten muss man als Patient für ein Zahnimplantat rechnen? Die Kosten variieren zwischen unter 1.000 Euro bis hin zu über 4.000 Euro. Das gewählte Material und der individuelle Aufwand können die Kosten in die Höhe treiben. Durchschnittlich sollte man mit einem Eigenanteil von 1.000 bis 1.500 Euro rechnen. Wenn aber gleich mehrere Zahnlücken durch Implantate gefüllt werden müssen, wird es richtig teuer: 5.000 bis 10.000 Euro sind für solche Behandlungen dann keine Seltenheit.

In den meisten Fällen muss, bevor das Implantat eingesetzt wird, zunächst ein Knochenaufbau vollzogen werden. Die Kosten dafür liegen zwischen 400 und 1.500 Euro, wenn die gesetzliche Krankenkasse dafür nicht aufkommt. Am Schluss muss also auch hier der Patient die Rechnung höchstwahrscheinlich selbst bezahlen. Auch das Entfernen eines alten Implantats wird nicht von der Krankenkasse bezahlt. Hier muss man mit 20 bis 100 Euro rechnen.

Genauso gibt es auch vom Amt keinen Zuschuss dafür, da Implantate keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen sind. Zumindest gilt die Bonusreglung für den Zahnersatz. Der Festzuschuss erhöht sich damit um 20 % nach 5 Jahren und 30 % nach 10 Jahren.

Überblick: Implantatkosten

Die Kosten für ein Zahnimplantat variieren, je nachdem welcher Zahnbereich betroffen ist. Ein kleiner Überblick hierzu:

  • Einzelimplantat im Frontzahnbereich etwa 1.400 bis 3.000 Euro
  • Einzelimplantat im Backenzahnbereich etwa 1.000 bis 2.500 Euro
  • Implantatgetragene Zahnbrücke etwa 3.500 bis 5.000 Euro

Die Kostenzusammensetzung: Eine Beispielrechnung

Ein Implantat mit verblendeter Metall-Keramik-Krone im nicht sichtbaren Kieferbereich

Knochenaufbau

1.400 Euro

Implantat

1.530 Euro

Suprakonstuktion

900 Euro

Gesamtkosten

3.830 Euro

Abzüglich Kassenleistung (incl. Höchstbonus)

429 Euro

Eigenanteil für den Patienten

3.401 Euro

FAQs zum Thema Zahnimplantat

Was kostet ein Zahnimplantat mit Krone?

Ein Zahnimplantat kostet circa 1.000 – 3.000 €. Die Krone, die daraufgesetzt wird, kostet circa 750 €.

Was kostet die „All on 4“?

Je nach Zahnarzthonorar und Material kostet die „All on 4“-Behandlung ca. 8.000 € bis 15.000 € pro Kiefer.

Wie lange hält ein Zahnimplantat?

Ein Zahnimplantat kann normalerweise ein Leben lang halten. Statistiken zufolge ist ein Zeitraum von 10-20 Jahren möglich. Da die Zahnmedizin ständig voranschreitet wird sich die Lebensdauer eines Zahnimplantats höchstwahrscheinlich in Zukunft weiter erhöhen.

Was ist eine Periimplantitis?

Die Periimplantitis ist eine ausgeprägte Zahnfleisch-Entzündung, die bei Zahnimplantaten auftreten kann. Sie ähnelt der Parodontitis und beschreibt die Entzündung des Implantatbetts, die sich eventuell bis zum Kieferknochen ausbreiten kann. Im schlimmsten Fall führt die irreversible Periimplantitis, ohne Behandlung, zum Verlust des Zahnimplantats.

Kann man nach einer Implantation wieder zur Arbeit?

Nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist eine Krankschreibung nicht unbedingt notwendig und Sie können schon am nächsten Tag wieder arbeiten gehen. Je nach Verlauf der Operation ist in einigen Fällen eine Krankschreibung von 1-2 Tagen sinnvoll.

Für wen sind Zahnimplantate vorteilhaft?

Zahnimplantate sind heutzutage für fast jeden Patienten geeignet. Für eine erfolgreiche Behandlung ist nur entscheidend, dass Faktoren, die Infektionen und Komplikationen begünstigen, ausgeschaltet werden. Um eine gute Heilung des Implantats zu erreichen, muss der Patient über eine gute Kieferknochenqualität und ausreichende Knochenmenge verfügen.

Was sind Sofort-Zahnimplantate?

Ein Sofortimplantat wird sofort nach der Entfernung oder dem Verlust eines natürlichen Zahnes eingesetzt. Die gängige Implantation erfolgt hingegen in mehreren Schritten. Sofortimplantate werden, so wie der Name schon sagt, direkt auf das leere Knochenfach eingesetzt und können ohne Heilungsphase direkt mit einem Provisorium versehen oder in bereits bestehenden Zahnersatz eingesetzt werden.

Ist eine Zahnimplantation schmerzhaft?

Eine Zahnimplantation erfolgt normalerweise unter örtlicher Betäubung. In wenigen Fällen wird sie auch im Dämmerschlaf oder unter Vollnarkose durchgeführt. Da das Gebiet um den Knochen und das Zahnfleisch betäubt ist, ist dabei nicht mit Schmerzen zu rechnen. Nach der Operation können eventuell im Zeitraum von ein bis zwei Wochen leichte bis mittelstarke Schmerzen auftreten. Diese lassen sich aber mit nicht-verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln lindern. 

Ist ein Zahnimplantat bedenklich?

Ein Zahnimplantat ist eigentlich nicht gefährlich, denn die Risiken sind als nicht so hoch einzustufen. Wie bei allen operativen Eingriffen kann es aber natürlich zu unbeabsichtigten Verletzungen kommen, über die jeder Patient im Vorfeld der Zahnimplantation informiert wird. Während der Operation kann es zu Zahnverletzungen, Blutungen, Nervenverletzungen, Verletzungen der Kieferhöhle und zur falschen Positionierung der Implantate kommen. Gleich nach der Operation kann es zu Schwellungen, Wundschmerzen und –infektionen, Nachblutungen und Hämatomen oder zur Lockerung des Implantats kommen. Bei der Nachsorge besteht das Risiko für Implantatverlust, Schmerzen, den Bruch eines Implantats und Entzündungen im Bereich des Implantats sowie Knochenabbau.

Wie lange dauert es, ein Zahnimplantat einzusetzen?

Es lässt sich nicht pauschal beantworten, wie lange das Setzen eines Zahnimplantats dauert, denn es ist vom individuellen Fall des Patienten, von der Implantat-Art und davon, wie viele Implantate gesetzt werden, abhängig.

Als erstes muss der Knochen, aus dem der zu ersetzende Zahn entfernt wurde, vollkommen abheilen. Das kann einige Monate dauern. Bei der Operation braucht es für ein Implantat mit Vorbereitung und anschließender Wundversorgung etwa 60 Minuten. Bei mehreren Implantaten in einer Sitzung kommen pro Implantat etwa 15 Minuten dazu.

Kurze Zusammenfassung:

  • Zahnimplantate sind eine stabile, ästhetische und funktionale Lösung, um verlorene Zähne passgenau zu ersetzen. 
  • Als Zahnimplantat wird eine künstliche Zahnwurzel bezeichnet, die vom Zahnarzt operativ in den Kieferknochen eingesetzt wird. Das Implantat dient als Träger für den Zahnersatz also zum Beispiel für eine Brücke, Krone oder herausnehmbaren Zahnersatz.
  • Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt nur die notwendige Regelbehandlung und damit den Festzuschuss für eine simple Zahnbrücke. Dieser liegt momentan bei circa 449 Euro. 
  • Durchschnittlich muss man mit einem Eigenanteil von 1.000 bis 1.500 Euro pro Zahnimplantat rechnen.

 Alle Angaben ohne Gewähr.

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