Gibt es hierbei auch Nachteile? Was muss man im Vorfeld wissen und wo lauern eventuelle Schwierigkeiten? Sämtliche aufschlussreiche Erläuterungen rund um das Thema LPG-Umbau / Umrüstung auf Autogas erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Nicht jede Gasanalge ist gleich
Der Gas-Umbau, auch bekannt unter dem Namen CNG/LPG, bekommt nicht ohne Grund immer größere Aufmerksamkeit. In erster Linie sind die steigenden Spritkosten dafür verantwortlich, dass die Fangemeinde der Autogasanlagen wächst. Man sollte sich aber auf jeden Fall, bevor man unüberlegt die nächste Werkstatt aufsucht, erstmal grundlegende Kenntnisse über die Thematik des LPG-Umbaus einholen. Das fängt bereits mit der Art der Auto-Gasanlage an. Hierbei muss zuallererst schon im Wesentlichen zwischen drei verschiedenen Varianten differiert werden.
- Autogasanlagen für Vergasersysteme
- Autogasanlagen für Saugrohreinspritzung
- Systeme für Benzindirekteinspritzung
Hier zu Lande beanspruchen Autofahrer die Autogasanlagen für Saugrohreinspritzung.
Diese unterteilen sich allerdings nochmal zusätzlich in voll- und teilsequenzielle Multipoint-Einspritzsysteme. Systeme für Benzindirekteinspritzung finden ebenso Anwendung im Zusammenhang mit dem LPG-Einbau. Es haben sich in diesem Bereich vor allem Vialle-Gas-Anlagen und Prins-Gas-Anlagen durchgesetzt.
Autogasanlagen für Vergasersysteme nehmen aber auch einen ansehnlichen Marktanteil ein. Hierbei wird das Luft-Gas-Gemisch mithilfe einer Mischerpalette aufbereitet.
Wichtige Wartungsintervalle

Der Preis für eine Autogasanlage bzw. die Kosten für die LPG-/CNG-Umrüstung sind abhängig von der Zylinderzahl und Art der LPG-Gasanlage. Diese liegen zwischen 1300 € und 2500 €. Wenn Sie die Preise der benachbarten Werkstätten vergleichen, sollten Sie unbedingt die „Wartung“ beim LPG-Umbau nicht aus dem Auge verlieren.
Einige Modelle kommen auch förmlich mit wenig Wartung aus, so sind für den größten Teil der Gas-Anlagen nach 15000 bis 25000 Kilometern Wartungskosten in Höhe von 100 € bis 200 € fällig.
Kosten für den Einbau einer Gasanlage

Wer seinen Pkw auf Autogas umrüsten lassen will und sich schon für eine bestimmte Art der Gasanlage entschieden hat, hat normalerweise die LPG-Umbau-Kosten für die LPG-Umrüstung schon abgeklärt und hat nun bestimmt Fragen zum eigentlichen Einbau.
Was muss man beachten
Als allererstes einmal kommen beim Nachrüsten auf Autogas spezielle Gastanks zum Einsatz. Diese werden entweder an die Ersatzradmulde angepasst oder in zylindrischer Form angeboten. Aber Achtung; nicht alle Kraftfahrzeuge kann man auf Autogas umrüsten. Man sollte in jedem Falle zuerst einen spezialisierten Fachbetrieb aufsuchen, um die Details zu besprechen. Es ist ratsam für den LPG-Umbau eine Werkstatt mit GSP-Zertifikat zu wählen.
Diese kann nämlich mit Hilfe der richtigen Expertise das korrekte Modell des geeignetsten Gasanlagen-Herstellers ausfindig machen. Letztendlich ist die Wahl der LPG-Gasanlage auch stets von Faktoren wie Motortyp und Zylinderanzahl abhängig. Für die Dauer des Autogas-/LPG-Umbaus muss man durchschnittlich mit 1-6 Werktagen rechnen.
Ebenso ist die Herstellergarantie ein entscheidender Faktor. Während einige Modelle nur 2 Jahre Garantiezeit haben, bieten andere Hersteller eine Standard-Garantie von bis zu 5 Jahren bzw. 100000 KM Laufleistung an.
So viel kostet der Autogasanlagen-Einbau
Wer beim Tanken viel Geld sparen will, muss sich zuerst die Frage stellen, ob sich der Kostenaufwand in einen Umbau auf LPG angesichts der geringeren Kosten an der Zapfsäule wirklich lohnt. Hierfür sollte man zunächst bedenken, dass die Kosten für die Umrüstung auf eine LPG-Gasanlage eigentlich von verschiedenen Faktoren abhängen. Dazu zählen:
- Zylinderanzahl
- Anlagentyp
- Motorisierung
- Größe des Tanks
Genaue Kosten
Zudem kommen Kosten für die TÜV-Prüfung dazu, da der TÜV eine Eintragung der Anlagen voraussetzt. Dieser Posten ist aber bei Angeboten zur Umrüstung auf eine Gasanlage oft schon mit dabei. Die Kosten von vollsequentiellen Auto-Gasanlagen variieren je nach Zylinderanzahl und Anbieter:
- 4 Zylinder: 1300€ – 1700€
- 6 Zylinder: 1700€ – 2400€
- 8 Zylinder: 2100€ – 3000 €
Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass es durchaus eine stattliche Investition ist. Und in der Tat reißt der LPG-Gas-Umbau bei dem einen oder anderen ein tiefes Loch in die Haushaltskasse. Doch damit nicht genug, denn laut Betriebssicherheitsverordnung kommen regelmäßig notwendige Wartungskosten hinzu. Hierzu aber später mehr. Allerdings werden sich diese anfänglichen Kosten früher oder später nicht nur lohen, sie werden sogar zu einer beträchtlichen Ersparnis führen.
Gasanlage für Direkteinspritzer-Motoren

Zu den sogenannten Direkteinspritzer-Motoren zählen zum Beispiel TSI-/FSI-/TFSI-Aggregate. Die Direkteinspritzer funktionieren mit der Technik, den Sprit mit einem Druck von etwa 200 Bar auf geradem Weg in den Brennraum zu pumpen. Bei anderen Motoren hingegen wird der Sprit mit einem Druck von bis zu 4 Bar zum Ansaugtrakt befördert. Die Vorteile bei der Direkteinspritzungstechnologie ist, dass man mit geringerem Hubraum und weniger Spritmenge eine höhere Leistung erreicht.
Direct Liquimax oder Verdampfer?
Wer an einem solchen Auto einen Gas-Umbau vornehmen lassen will, hat die Möglichkeit, sich zwischen zwei verschiedenen Arten der Autogasanlage zu entscheiden. Auf diesem Gebiet haben sich die sogenannte Verdampfer-Gassysteme durchgesetzt. Diese erfüllt zwar schon seit ein paar Jahren in vielen Personenkraftwägen zuverlässig ihren Dienst, führen die technische Innovation der Direkteinspritzung parallel aber ad absurdum. Letztendlich sorgt dieses System dafür, dass der Sprit wieder im Ansaugtrakt landet. Die Direkteinspritzung ist hier also eher eine veraltete Methode.
Das sogenannte Direct Liquimax System des niederländischen Herstellers Prins ist das zweite Modell, hinsichtlich des LPG-Umbaus. Die bereits vorhandene Technik wird mit dieser Methode überaus effizient genutzt.
Der Vorteil der Direkteinspritzung bleibt hierdurch bestehen, dass Einspritzdüsen und Kraftstoffpumpe weiterhin in Verwendung bleiben, um den Sprit weiterhin unter Hochdruck in den Brennraum zu drücken.
Diese Methode der Autogasanlage bedient sich also der Idee des Direkteinspritzers und nutzt daher praktischerweise schon bestehende Komponenten.
Wartung der Autogasanlage: was muss beachten werden?
Wer sich für den Autogas-Umbau entschieden hat, um zukünftig an der LPG-Tankstelle Geld einzusparen, muss noch diesen entscheidenden Faktor beachten. Sprich, die Kosten für die regelmäßigen Wartungen. Wer schon um die 1800 € Umrüstungskosten bezahlt hat, möchte schließlich noch lange Zeit aus dem Autogas-Umbau Vorteile ziehen. Die Wartungskosten sind mit circa 150 € in Fachwerkstätten recht überschaubar.
Von Hersteller zu Hersteller können die Zeiträume bis zur nächsten Wartung variieren. In den meisten Fällen wird dem Wartungsintervall noch eine festgelegte Kilometerlaufleistung zugrunde gelegt. Hierdurch steht die nächste Wartung dann an, wenn eine der beiden Werte (Laufleistung oder Zeitraum) erreicht ist. Generell bewegen sich diese Werte zwischen 15000 KM oder einem Jahr und 25000 KM oder zwei Jahren. Einige Hersteller wie zum Beispiel Prins oder Vialle bieten komplett wartungsfreie Systeme an.
Autofahrer von LPG im Vergleich zu Benzin
Ein LPG-Gasumbau spart mittel- und langfristig viel Geld ein. Die Kosten für die Autogas-Umrüstung zahlen sich unter Umständen allerdings sehr schnell aus. Das hängt natürlich von den gefahrenen Kilometern pro Jahr ab. Dies hängt in erster Linie mit dem Autogas-Steuervorteil zusammen, der sich durch die ziemlich geringe Autogasteuer an der Zapfsäule im Geldbeutel extrem bemerkbar macht.
Fazit:
Für Vielfahrer kann eine Autogasanlage schon vergleichsweise zügig lohnenswert werden. Der mittelfristige Vorteil im Geldbeutel erscheint hiermit sehr verlockend. Trotzdem ist es ratsam, sich im Vorfeld penibel zu informieren und Nach- sowie Vorteile sehr exakt abzuwägen. Dies gilt zumindest für die Thematik Nutzen/Kosten. Vor allem aber ist es die Umwelt-Komponente, die heutzutage fast keinen Zweifel offen lässt, ob ein Umbau auf eine LPG-Gasanlage einem gängigen Benziner tatsächlich vorzuziehen ist.
FAQs:
Kann man Dieselfahrzeuge auf Gas umrüsten?
Gas kann durchaus Diesel ergänzen. Dieselmotoren können mit Autogas aufgerüstet werden. Das entflammende Diesel-Luft-Gemisch fungiert als Zünder für das LPG, die Kolben werden von den beiden miteinander verbrennenden Kraftstoffen angetrieben.
Ist LPG-Autogas auch zukünftig vorteilhaft?
Der Bundestag verlängerte Anfang Juni die Autogas-Steuerbegünstigung bis Ende 2022. Der Steuervorteil wird aber ab 2019 langsam herabgesetzt.
Der Preis für Autogas steigt pro Jahr um etwa 2,9 Cent bis auf 14,7 Cent im Jahr 2023.
Was ist besser LPG oder CNG?
Eindeutig werden mehr Fahrzeuge mit Autogas, dem sogenannten LPG betrieben. Was den Ausstoß von Rußpartikeln und Kohlendioxid angeht, so kann man sagen, dass ein Auto, das mit einem der beiden Kraftstoffarten läuft auf jeden Fall umweltschonender ist als ein Fahrzeug, das mit Benzin angetrieben wird. Im direkten Vergleich hat jedoch CNG die Nase vorn.