Inhalt des Ratgebers:
- Das ist wichtig bei Seniorenumzügen!
- So machen Sie die richtige Umzugsfirma für Seniorenumzüge ausfindig
- Wie teuer ist ein Seniorenumzug?
- Umzugshilfe für Senioren: Finanzielle Unterstützung von Gesetzlicher Pflege- und Krankenkasse
- Seniorenumzug Schritt für Schritt
- Neue Wohnung altersgerecht gestalten
- FAQ
1. Das ist wichtig bei Seniorenumzügen!
Falls Senioren in ein neues Zuhause umziehen, hinterlassen sie meist ein Zuhause, in dem sie viele Jahrzehnten gelebt haben. Die Senioren ziehen fort von ihrem vertrauten Heim, in dem sie sich gemütlich eingerichtet haben. In den vielen Jahren eines Seniorenlebens hat sich höchstwahrscheinlich ein recht grosser Hausstand angesammelt, der deutlich verkleinert werden muss. Da Umzüge im Alter generell in ein vergleichbar kleineres Zuhause erfolgen – zum Beispiel vom eigenen Reihenhaus mit kleinem Garten in ein Zimmer im Pflegeheim oder ins Altersheim – gilt es daher kräftig auszumisten. Das heißt also fürs erste: Es muss aufs Äußerste aussortiert werden. In einigen Fällen ist auch eine komplette Haushaltsauflösung notwendig.
Außerdem kommt noch dazu, dass Senioren in der Regel nicht umziehen, weil sie es gern möchten – sondern weil ihr Gesundheitszustand es nicht mehr zulässt, Haus und Garten zu pflegen oder Treppen zu steigen.
Viele Ältere Menschen können selbst in der Phase der Vorbereitung und während des Seniorenumzugs nur bedingt mitwirken und auch Verwandte haben nicht immer Zeit, einen kompletten Hausstand völlig neu zu organisieren. Für diese verschiedenen Umstände ist in den meisten Fällen eine ordentliche Vorbereitung des Umzugs, und wegen der Verkleinerung des Haushalts meist auch ein längerer Vorlauf als üblich, nötig. Damit trotz den Umständen ein reibungsloser Übergang ins neue Zuhause gewährleistet werden kann, können Senioren oder ihre Angehörigen gerne beispielsweise im Internet eine passende Umzugsfirma dafür finden.
2. So machen Sie die richtige Umzugsfirma für Seniorenumzüge ausfindig
Es sollte zunächst geklärt werden, und zwar bevor man eine geeignete Umzugsfirma wählt, ob und welche Arbeiten eigenständig erledigt werden können und für welche Aufgaben man Hilfe braucht. Das hilft Ihnen vor allem dabei, die Kosten für den Umzug überschaubar zu halten.
Generell bieten auf Seniorenumzüge spezialisierte Umzugsunternehmen folgende Leistungen an:
- Verpackungsmaterial wird zur Verfügung gestellt (Kartons, Luftpolsterfolie für empfindliche Gegenstände)
- Verpacken der Möbel und sämtlicher weiterer Gegenstände – auf Verlangen ebenso mit Sortierung (beispielsweise Sachen von verschieden Zimmern jeweils extra verpacken)
- Die Möbel demontieren und für den Transport verpacken
- Lampen, Vorhänge, Bilder, Spiegel etc. demontieren
- Nach dem Ausräumen des Hauses/der Wohnung Reinigung des Objekts
- Auspacken des Hausrats in der neunen Bleibe
- Sperriger Möbeltransport
- Aufbau und Montage der Küche und des Mobiliars
- Montage von Vorhängen, Lampen, Spiegeln, Bildern, etc.
- Säuberung der Möbel
In einigen Fällen:
- Sanitär- und Elektro-Installationsarbeiten
- Haushaltsgegenstände/Mobiliar ankaufen
- Haushaltsgegenstände zwischenlagern
- Sich um die Formalitäten für den Zuschuss der Pflegekasse kümmern
Persönliche Gegenstände einlagern statt verkaufen?
Normalerweise ziehen Senioren von großen Domizilen in kleinere Wohnräume um, wo logischerweise kein Platz mehr für den kompletten Hausstand ist. Da der Verkauf – vor allem von Erbstücken – in vielen Fällen schwerfällt, bietet sich das Zwischenlagern als gute Alternative an. Es gibt durchaus spezialisierte Firmen, die über eigene Lagerhallen verfügen, zu denen die Eigentümer des Lagerguts einen Schlüssel bekommen. Dort können die Gegenstände beliebig lange für eine Gebühr verwahrt werden. Falls die Umzugsfirma diese Möglichkeit nicht anbietet, gibt es zahlreiche Anbieter die man im Netz finden kann.
3. Wie teuer ist ein Seniorenumzug?

Die Umzugskosten für einen Seniorenumzug sind hauptsächlich von vier Faktoren abhängig:
Was alles gemacht werden muss
Soll der Hausrat nur von A nach B transportiert werden oder muss auch die Umzugsfirma sämtliche Vorbereitungen kehren, wie zum Beispiel die Kommunikation mit der Pflegekasse und das neue Heim fertig einrichten? Diese zusätzlichen Leistungen erhöhen selbstverständlich den Preis – stellen aber bei einem Seniorenumzug in den meisten Fällen eine enorme Erleichterung dar.
Größe des Hausrats
Je weniger vom Hausrat verpackt, transportiert und aufgebaut werden muss, desto geringer fallen die Umzugskosten aus: Es sind beispielsweise kleinere Fahrzeuge und weniger Umzugshelfer nötig. Deswegen ist es ratsam, im Vorfeld mit dem Aussortieren anzufangen.
Distanz
Findet der Umzug im Bereich eines Stadtteils statt oder liegt der neue Wohnort eventuell mehrere hundert Kilometer entfernt? Das macht sich natürlich im Preis bemerkbar, da Umzugsfirmen normalerweise Kilometerpauschalen abrechnen.
Preisgünstiger Umzugstermin
Genauso macht es preislich einen Unterschied, ob der Umzug unter der Woche oder am Wochenende stattfindet. Der Grund hierfür ist: An Feiertagen und Wochenenden berechnen Umzugsfirmen generell einen Zuschlag. Wenn man zeitlich flexibel sein sollte, kann man für den Umzugstermin einen Wochentag auswählen und so viel Bares sparen.
Falls der Umzug nicht über eine lange Entfernung stattfindet und Freunde und Familienmitglieder beim Aussortieren und einpacken mithelfen, können Seniorenumzüge schon für circa 2.000 Euro bis 3.000 Euro abgewickelt werden. Welcher Betrag im Endeffekt herauskommt, hängt jedoch enorm vom Umfang des Hausstands und der Distanz zwischen den Wohnorten ab.
4. Umzugshilfe für Senioren: Finanzielle Unterstützung von Gesetzlicher Pflege- und Krankenkasse
Vor allem Seniorenumzüge mit großem Hausstand können schnell ziemlich kostspielig werden. Wenn man dazu noch nur eine kleine Rente hat, fragt man man sich schon mal, wie man den Umzug günstig oder sogar kostenfrei gestalten kann. Man könnte um Geld zu sparen natürlich sämtliche Fahrzeuge und Helfer privat organisieren. In der Tat gibt es aber auch die Möglichkeit, die Kosten von erfahrenen Seniorenumzügen auf anderem Wege deutlich zu reduzieren oder sogar kostenfrei abzuwickeln. Denn das Sozialgesetzbuch schreibt einen Zuschuss für „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ bei pflegebedürftigen Personen vor – dieser kann selbstverständlich ebenso für einen Umzug benutzt werden. Pro pflegebedürftiger Person beträgt der Zuschuss, der von der gesetzlichen Pflegekasse übernommen wird, bis zu 4.000 Euro. Zusammen aber können mehrere Pflegebedürftige maximal nur 16.000 Euro beanspruchen und für den Seniorenumzug verwenden. Die folgenden Voraussetzungen für einen Anspruch auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen müssen laut § 40 SGB XI erfüllt werden:
- Man hat einen anerkannten Pflegegrad (Pflegegrad 1 bis Pflegegrad 5).
- Durch den Umzug wird die häusliche Pflege ermöglich oder deutlich erleichtert.
- Durch den Umzug wird eine selbständige Lebensführung ermöglicht und trägt zur Verringerung des Pflegeaufwands bei.
- Es wird in eine barrierefreie Wohnung umgezogen – dieser Grund ist allerdings keine zwingende Voraussetzung.
Wenn die Umzugskosten nicht mehr als 4.000 Euro betragen sollten, was über kürzere Entfernungen durchaus der Fall sein kann, ist es möglich, dass man das Geld für die Kosten des Umzugs für Pflegebedürftige komplett von der Pflegekasse erhält. Tipp: Es gibt auch Umzugsfirmen, die bei Kunden mit anerkanntem Pflegegrad den kompletten Prozess rund um den Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen übernehmen. Hierfür muss man allerdings mit einem Kostenaufschlag rechnen.
Hilfreicher Tipp: Diese Zuschüsse zahlt die Pflegekasse nicht nur für den Umzug in eine seniorengerechte Wohnung oder in ein Pflegeheim, sondern auch für den altersgerechten Umbau der eigenen vier Wände. Der Zuschuss von der Kasse kann also ebenso für einen Treppenlift oder ein barrierefreies Bad verwendet werden.
5. Seniorenumzug Schritt für Schritt
Ein Seniorenumzug sollte am besten schon früh genug geplant werden, da in der Regel im Vorfeld eine Menge Hausrat und Möbel verschenkt, verkauft, entsorgt oder gelagert werden müssen. Das kann natürlich je nach Umfang des Hausrats mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Außerdem ist der Umzug für den einen oder anderen Senioren eine emotionale Angelegenheit – mit genügend Zeit lässt sich Stress vermeiden und ein problemloser Ablauf kann sichergestellt werden. Wir empfehlen Ihnen, die folgenden Vorgehensweisen einzuhalten:
Vor dem Umzugstag:
- Bei vorliegendem Pflegegrad: Hinterfragen Sie, ob die gesetzliche Pflegekasse einen Zuschuss für den Umzug zahlt.
- Bei Umzug in eine Seniorenwohnung, ein Pflegeheim und Co.: Klären Sie im Vorfeld, was ein Bewohner alles an persönlichen Gegenständen mitbringen darf.
- Organisieren Sie, wer beim Umzug helfen kann und Zeit hat für das Verpacken der Sachen im Haushalt. Planen Sie, wer den Abbau von Möbeln und die saubere Übergabe der alten Wohnung übernehmen kann.
Klären Sie, wer welche Aufgaben übernimmt:
- Werkzeug mitbringen
- Verpackungsmaterial (Kisten etc.) besorgen
- Halteverbotszone (rechtzeitig, Fristen beachten!)
- Umzugsfahrzeug reservieren
- besenreine Übergabe der alten Wohnung
- Messen Sie in der neuen Wohnung aus, welche Möbel/ Vorhänge/Spiegel/Lampen von der alten Wohnung passen würden, um eventuell rechtzeitig fehlendes Mobiliar beschaffen zu können.
- Überlegene Sie sich, welcher Hausrat verschenkt, verkauft oder entsorgt werden soll.
- Kümmern Sie sich bei Bedarf um eine Einlagerung der Möbel.
- Notieren Sie sich, welche Arbeiten eine spezialisierte Umzugsfirma übernehmen soll.
- Fragen Sie bei verschiedenen Umzugsunternehmen an und vergleichen Sie deren Angebote.
- Erteilen Sie den Auftrag.
- Schreiben Sie auf, wer über den Umzug informiert werden muss und verschicken Sie dementsprechend Benachrichtigungen über Ihre neue Adresse (Beispiel: Gesetzliche Rentenversicherung, Krankenkasse).
- Kümmern Sie sich um einen Termin für die Ummeldung beim Einwohneramt.
- Machen Sie sich Gedanken, wo was in der neuen Wohnung hinkommt.
Umzugstag
- Bei körperlich schwachen Senioren ist es sinnvoller, wenn sie am Umzugstag bei Verwandten, Freunden oder in der Tagespflege unterkommen.
- Damit kein Stress aufkommt, sollten Sie mit dem Umzug früh genug anfangen.
- Verabschieden Sie sich bei den bisherigen Nachbarn.
- Die Umzugshelfer müssen sich darauf gefasst machen, dass Erinnerungen hochkommen und die Senioren mitteilungsbedürftig sind.
- Falls ältere Senioren helfen können und wollen, sollten Sie das in jedem Falle tun, denn schließlich ist es ihr Umzug.
- Hängen Sie in der neuen Wohnung den Einrichtungsplan auf.
- Das Treppenhaus in der alten und neuen Wohnung reinigen (im Vorfeld mit der Umzugsfirma abklären).
Nach dem Umzug
- Einwohneramt über den Umzug in Kenntnis setzen.
- Versuchen, ob die Umzugskosten steuerlich geltend gemacht werden können.
- In der alten Wohnung als ehemaliger Mieter Schönheitsreparaturen durchführen. So steht einer reibungslosen Wohnungsübergabe nichts mehr im Weg.
6. Neue Wohnung altersgerecht gestalten

Die Planung sollte bei einem Seniorenumzug nicht einfach beim Umzug enden, sondern darüber hinaus auch die Einrichtung der neuen Bleibe umfassen. So kann man dem Bewohner mit einer klug gewählten Möblierung den Alltag in den vier Wänden enorm erleichtern – zum Beispiel mit einem nicht vollgestellten Flur, damit für Rollstuhl oder Rollator genug Platz ist. Außerdem sollte für eine Sitzgelegenheit für das leichte An- und Ausziehen der Schuhe gesorgt werden. Achtung: Um Stolperfallen zu vermeinen, müssen alle Teppiche am besten fest verklebt werden.
Ein Zuschuss von der gesetzlichen Pflegekasse kann je nach Aufwand für die seniorengerechte Ausstattung der vier Wände beantragt werden. Pro Senior bekommt kann man mit bis zu 4.000 Euro rechnen- allerdings gibt es Bedingungen wie zum Beispiel einen anerkannten Pflegegrad (siehe Punkt 4).
FAQ:
Was muss man für einen Seniorenumzug bezahlen?
Das kann nicht so einfacher pauschal beantwortet werden.
Vier Faktoren spielen bei den Kosten eines Seniorenumzugs eine Rolle:
- die Distanz zwischen den Wohnorten,
- der Umfang der Leistungen der Umzugsfirma,
- der Umfang des Hausrats,
- und der Umzugstermin.
Falls aber Verwandte und Freunde viele Arbeiten erledigen und der Umzug zwischen den beiden Wohnorten keine weite Entfernung hat, kann ein Seniorenumzug durchaus mit 2.000 bis 3.000 Euro Kosten über die Bühne gehen. Wird eine professionelle Umzugsfirma beauftragt, fällt die Endsumme für den Umzug natürlich dementsprechend höher aus.
Wie findet man die richtige Umzugsfirma für Seniorenumzüge?
Um sich für den richtigen Anbieter für Seniorenumzüge zu entscheiden, ist es zunächst wichtig, dass man sich gut überlegt, welche Leistungen eine Firma übernehmen soll. Danach sollte man schauen, ob Anbieter in der Nähe, die beispielsweise im Internet zu finden sind, diese Leistungen auch wirklich übernehmen. Außerdem ist es ratsam, mindestens bei zwei bis drei Unternehmen Angebote einzuholen.
Was muss man bei einem Seniorenumzug beachten?
Im Laufe eines Lebens hat sich bei Senioren in den allermeisten Fällen ein umfangreicher Hausstand angesammelt, der deutlich minimiert werden muss. Deswegen heißt es in oftmals, dass vor dem Umzug erst einmal radikal aussortiert werden muss.
Beachten Sie, dass eventuell Umzugs-Zuschüsse für Sie in Frage kommen könnten, wie etwa die Bezuschussungen von der gesetzlichen Pflegeversicherung. Sorgen Sie daher für die rechtzeitige Einreichung der notwendigen Anträge.
Aufgrund der oben erwähnten Gründe sollte man in der Regel für Seniorenumzüge mehr Zeit als für normale Umzüge einplanen.
Bei körperlich schwachen Senioren ist vor allem viel Rücksicht und Geduld nötig.
Welche Umzugshilfen können Senioren beantragen?
Senioren die pflegebedürftig sind, haben Anspruch auf Zuschüsse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, die von der gesetzlichen Pflegekasse übernommen werden. Senioren können diese Zuschüsse in Höhe von bis zu 4.000 Euro ebenso für Umzüge verwenden. Wenn ein Ehepaar zusammen umzieht und beide pflegebedürftig sind, haben beide jeweils Anspruch auf bis zu 4.000€ Bezuschussung der Kasse.
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